Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich dagegen ausgesprochen, dass Moscheegemeinden dauerhaft aus dem Ausland finanziert werden. Er sei dafür, "Moscheegemeinden in unserem Land staatlich zu fördern, wenn sie sich als deutsche Gemeinden verstehen und eben nicht als arabische oder türkische", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). "Wir müssen die Ausbildung von Imamen und Seelsorgern in Deutschland fördern, mehr Lehrstühle schaffen und sicherstellen, dass nicht die Radikalen Einfluss auf Lehrinhalte haben."
Zudem müsse klar gesagt werden, "dass wir die Benachteiligung von Frauen, Hetze gegen Schwule oder die Verächtlichmachung Andersgläubiger keinesfalls akzeptieren". Gleichzeitig will Spahn jedoch auch, dass Muslime mehr Rechte bekommen, etwa beim Beerdigen ihrer Angehörigen auf deutschen Friedhöfen oder durch mehr muslimische Seelsorger in Krankenhäusern, Schulen oder Gefängnissen. "Es gibt auch in unserem Land einen Nährboden für einen politisierten Islam und daraus hervorgehenden islamistischen Terror. Daran muss sich etwas ändern, durch politisches Handeln." Auch wenn die Bundesländer primär für die Religionsausübung zuständig seien, sollte eine einheitliche Strategie entwickelt werden, sagte Spahn der FAZ. "Die Pandemie zeigt doch: Wenn Bund und Länder etwas zusammen wollen, können sie es zusammen schaffen. Im Fall der Bekämpfung des radikalisierten Islams könnten das seitens des Bundes beispielsweise Förderprogramme für liberale Gemeinden sein."
Foto: Gläubige Muslime beim Gebet in einer Moschee (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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