Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht bei der Schnelligkeit der Impfungen auch die Länder in der Pflicht. "Es gibt durchaus Unterschiede zwischen den Bundesländern. Bei einigen läuft die Impfkampagne schneller an als bei anderen", sagte Spahn der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).

Die Länder wählten unterschiedliche Wege, teils durch Anschreiben oder telefonische Terminvergabe. "Dass es keine bundeseinheitliche, sondern diese unterschiedliche Herangehensweise gibt, war eine sehr bewusste Entscheidung der Länder. Nun muss diese Entscheidung gemeinsam bestmöglich umgesetzt werden", so der Minister.

Die Idee, zunächst nur einmal zu impfen, statt der vorgesehenen zwei Dosen, sieht der Bundesgesundheitsminister kritisch: "Das ist eine schwerwiegende Entscheidung, die man nur auf wissenschaftlicher Basis treffen kann. Es geht dabei um die Abwägung zwischen individuellem Schutz und der öffentlichen Gesundheit. Ich habe die Ständige Impfkommission gebeten, uns zu dieser Frage eine Empfehlung zu geben", sagte er. Den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), den Impfstoff falls möglich "sogar in Lizenz bei anderen Firmen in Deutschland" herstellen zu lassen, wies Spahn zurück.

Die Produktion von Impfstoff sei sehr komplex und aufwendig, zumal mit der völlig neuen mRNA-Technologie. "Wir unterstützen Biontech dabei, zusätzliche Partner zu finden und in Marburg im Februar mit der weiteren Produktion starten zu können. Es stehen in Deutschland und Europa ja keine ungenutzten Produktionsstätten herum. Eine Pillenproduktion lässt sich leider nicht einfach auf Impfstoff umstellen", so Spahn.

Foto: Corona-Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)

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