Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verspricht, dass im Laufe des Januars alle Bewohner von Pflegeheimen geimpft werden. "Dieses Ziel können wir im Januar erreichen. Und das wollen und werden wir auch mit den Ländern erreichen", sagte Spahn bei "RTL Aktuell".

Es mache einen "entscheidenden Unterschied im Pandemieverlauf", wenn das gelinge. In den Einrichtungen schlage das Virus besonders brutal zu. Der Gesundheitsminister verteidigte außerdem das Tempo bei den Impfungen in Deutschland gegen Kritik.

"Es läuft genauso, wie es geplant war." 1,3 Millionen Dosen Impfstoff seien bis Jahresende an die Bundesländer ausgeliefert worden. Bis Ende Januar würden es dann insgesamt vier Millionen Dosen von Biontech sein. Das seien genau die Mengen, die er seit Wochen angekündigt habe, "mit dem Hinweis, dass es am Anfang knapp sein würde und wir deshalb priorisieren müssen". Das Impfen funktioniere "alles in allem auch gut".

Es sei in den Pflegeeinrichtungen und Impfzentren gut vorbereitet worden. "Im Tun läuft alles wie es soll. Dass es natürlich schöner wäre, mehr Impfstoff zu haben, das steht außer Frage und genau darum bemühen wir uns." Die Bundesregierung spreche mit Biontech und dem Land Hessen darüber, wie man schon im Februar in Marburg eine zusätzliche Produktionsstätte schaffen könne.

Der Bundesgesundheitsminister sprach sich dafür aus, den bundesweiten Lockdown auch über den 10. Januar hinaus beizubehalten. "Angesichts der immer noch zu hohen Zahlen ist es notwendig, die Maßnahmen, die Einschränkungen, zu verlängern", sagte Spahn bei "RTL Aktuell". Auf den Intensivstationen habe man gerade einen Höchstwert an Corona-Patienten. Man müsse jetzt "unbedingt" das Infektionsgeschehen senken und für längere Zeit niedrig halten.

"Das ist besser, als zu früh zu lockern und dann möglicherweise in einigen Wochen schon wieder vor möglichen schwierigen Fragen zu stehen." Am kommenden Dienstag verhandeln Bund und Länder über die Zukunft der Lockdown-Maßnahmen. Dann werde darüber zu sprechen sein, für wie lange und in welchem Umfang sie verlängert werden müssten, so Spahn. Er hält auch eine weitere Schließung von Schulen und Kitas für richtig.

Das sei für Schüler und Eltern zwar schwierig. "Aber auch da gilt: Es ist für alle leichter, jetzt eine Woche länger die Schulen zu zu haben, als sie aufzumachen und dann irgendwann in einigen Wochen wieder vor Debatten zu stehen." Es sei leichter, aus den Ferien heraus zu einer Verlängerung zu kommen als zu einem späteren Zeitpunkt.

Foto: Seniorin im Rollstuhl (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: