Madrid - Die spanische Regierung geht davon aus, in diesem Sommer trotz teilweise anhaltender Corona-Einschränkungen keine Touristen abweisen zu müssen. "Wir sind bereit, unter den besten Bedingungen alle Reisenden zu empfangen, die uns besuchen wollen", sagte Spaniens Staatssekretär für Tourismus, Fernando Valdés, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Da das Geschäft mit Langstrecken-Tourismus noch etwas Zeit zur Erholung brauche, rechne man in diesem Jahr zunächst nur mit einer etwa halb so großen Nachfrage wie 2019, so Valdés. "Wir verfügen daher über ausreichend Kapazitäten und können gewährleisten, dass die nötigen Abstände eingehalten werden." Eine vollständige Erholung der spanischen Tourismusbranche von der Coronakrise erwartet Spanien erst für die kommenden Jahre. "Ich hoffe, dass wir zwischen 2022 und 2023 bereits von einer vollständigen Erholung sprechen können", sagte der Staatssekretär dem RND. Es bestehe jedoch kein Zweifel daran, dass die diesjährige Saison den Beginn der Erholung für das spanische Tourismusgeschäft markiere, so Valdés.
"Wir sehen, wie sich als erstes der Inlandstourismus erholt, und jetzt werden wir mit der Implementierung des digitalen EU-Covid-Zertifikats die Mobilität zwischen den europäischen Ländern wiederbeleben. Wir erwarten, dass wir 2021 mindestens 50 Prozent der Touristinnen und Touristen empfangen, die im Rekordjahr 2019 bei uns waren." Darauf sei die Branche eingestellt, ohne ein Risiko einzugehen, erklärte Valdes: "Unser Tourismussektor ist bestens vorbereitet, Urlauberinnen und Urlauber unter den nötigen Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen zu empfangen", sagte er dem RND. Zu den anhaltenden Beschränkungen zählte er eingeschränkte Kapazitäten und Öffnungszeiten von Freizeit- und Gaststättenbetrieben, die jedoch von Region zu Region unterschiedlich seien. Seine Regierung habe das Ziel, die Herdenimmunität seiner Bevölkerung im Spätsommer zu erreichen, betonte der Staatssekretär: "In Spanien verläuft die Impfung nach dem ursprünglich geplanten Zeitplan. Das bringt uns dem Ziel, 70 Prozent der Bevölkerung bis zum 18. August geimpft zu haben, immer näher", so Valdés.
Zugleich nutze man die Pandemie jedoch, um den heimischen Tourismus neu auszurichten. "Wir werden 3,4 Milliarden aus europäischen Konjunkturmitteln nutzen, um uns in Richtung eines nachhaltigeren, digitaleren und qualitativ hochwertigeren Tourismusmodells zu bewegen. Unser Ziel ist es, ein deutlich vielfältigeres Portfolio an touristischen Produkten anbieten zu können und unser Land, unsere Städte und Gemeinden zu einem attraktiven Reiseziel während des gesamten Jahres zu machen - und nicht nur in den Sommermonaten, auf die sich aktuell der Großteil der Besucherinnen und Besucher konzentriert."
Foto: Palme an einem Strand auf den Kanaren (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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