Berlin - Nach den Schwarmspekulationen um die Gamestop-Aktie fordert die SPD-Bundestagsfraktion eine strengere Finanzaufsicht. Diese müsse für "Transparenz und die Einhaltung der Handelsregeln auf den Märkten" sorgen, sagte Lothar Binding, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

Zudem müssten Hedgefonds besser reguliert werden, so Binding: "Für Leerverkäufe sind strengere Regeln erforderlich." In Internetforen hatten sich Kleinanleger verabredet, den Aktienkurs des angeschlagenen US-Konzerns in die Höhe zu treiben und damit Hedgefonds auszubooten. Der Sozialdemokrat verurteilte dieses Vorgehen: "Manipulatives Verhalten darf nicht durch entgegengesetzte Manipulationen beantwortet werden." In der Vergangenheit hätten immer wieder Hedgefonds ihre Marktmacht in unfairer Weise eingesetzt.

"Eine Bekämpfung dieser unfairen Handelspraktiken durch Schwarmspekulationen von Kleinanlegern wäre aber der falsche Weg", so der Finanzexperte. Zugleich äußerte Binding die Sorge, dass Kleinanleger Gefahr liefen, von Online-Brokern wie "Trade Republic" unfair behandelt zu werden. Die Aussetzung des Kaufs von Gamestop-Aktien durch den Broker habe viele Kleinanleger vom Marktzugang ausgeschlossen. "Online-Broker müssen dafür sorgen, dass die von ihnen angebotenen Dienstleistungen auch bei vermehrter Handelsaktivität zur Verfügung stehen und dass die Handelsregeln eingehalten werden", forderte der SPD-Politiker in den Funke-Zeitungen.

Die Finanzaufsicht müsse untersuchen, ob die Handelseinschränkung auf den Einfluss der von der Schwarmspekulation negativ betroffenen Hedgefonds zurückzuführen ist.

Foto: Lothar Binding (über dts Nachrichtenagentur)

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