Berlin - Führende Politiker aus CDU und SPD üben deutliche Kritik an der geplanten Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes. "Ich setze mich dafür ein, dass man auch nach 21 Uhr als Haushalt unterwegs sein kann, dass man auch joggen gehen kann", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil der "Bild".

Dies müsse möglich bleiben. Das Kanzleramt will in Landkreisen mit einer Inzidenz von über 100 nächtliche Ausgangssperren zwischen 21 Uhr und 5 Uhr verhängen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach sich vor allem gegen Ausgangssperren im ländlichen Raum aus. "Ausgangssperren - das bestätigt auch die Forschung - haben auf das Infektionsgeschehen geringen Einfluss", sagte Haseloff der "Bild".

Ein gewisser Effekt möge noch in Ballungsräumen bestehen, "im ländlichen Raum tendiert dieser gegen Null". Deswegen sehe er generelle Ausgangssperren kritisch, auch im Hinblick auf die Verhältnismäßigkeit. Wichtiger sei der Infektionsschutz in Innenräumen, so Haseloff.

Foto: Jogger (über dts Nachrichtenagentur)

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