Berlin - Die SPD erwartet von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mehr persönliches Engagement beim Thema Impfen und fordert sie auf, die Probleme zur Chefsache zu machen. "Jede Woche, die wir im Lockdown sind, kostet wirtschaftlich Milliarden, jede Woche entscheidet über Leben und Tod, jede Woche entscheidet auch langfristig gesellschaftlich, was passiert, wenn Schulen zu sind, wenn Kitas zu sind, wenn soziale Kontakte fehlen", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen".

Deswegen müssten die Kanzlerin und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Pharmaunternehmer an einen Tisch holen und prüfen, wie man die Impfstoff-Produktion beschleunigen könne. Besonders von der Kanzlerin erwartet Klingbeil mehr Engagement: "Vielleicht ist das etwas, was zur Chefinnensache werden muss. Dass Merkel sich wirklich hinter dieses Thema klemmt und sagt: Ich kümmere mich jetzt darum, dass es schneller geht." Bislang habe er Merkel "mit der Frage Impfen nicht verbunden", weil er keine Äußerung von ihr dazu kenne.

Der SPD-Generalsekretär geht davon aus, dass das Impf-Chaos und mögliche Auswege daraus zentrales Thema der Konferenz der Länder-Regierungschefs mit Merkel am Dienstag sein werden: "Ich erwarte, dass die Runde der Ministerpräsidenten gemeinsam mit der Bundeskanzlerin genau diese Frage auch klärt und wir danach wissen: Was ist schiefgelaufen? Und dass wir vor allem den Blick nach vorne richten." Das ganze Jahr 2020 habe man den Menschen gesagt: "Wenn der Impfstoff da ist, wird es besser. Und jetzt stolpern wir in das Chaos rein. Das ärgert mich."

Foto: Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)

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