Berlin - Die SPD wirft dem Koalitionspartner eine Blockade des Corona-Aufholpakets vor. Das berichtet der "Spiegel".
Anders als geplant wurde das Programm am Dienstag nicht im Kabinett behandelt. Mit der kurzfristigen Blockade des Corona-Aufholpakets zeige die Unionsfraktion, wo ihre Prioritäten liegen, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dem Magazin. "Anscheinend sind Kinder und Familien der Union längst nicht so wichtig wie irgendwelche Immobilieninvestoren." Mit dem geplanten Aufholprogramm von einer Milliarde Euro sollen Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler in den Ländern unterstützt werden.
Es wird davon ausgegangen, dass jeder vierte Schüler Lernrückstände aufzuholen hat. Eine weitere Milliarde ist für die Aufstockung verschiedener sozialer Programme vorgesehen. "Es geht uns darum, zwei Milliarden Euro in Kinder und Jugendliche zu investieren, die in über einem Jahr Corona viel verpasst haben, in der Schule, aber auch in ihrer sozialen Entwicklung und ihrer Freizeit", sagte Klingbeil. Das Geld sei dringend nötig, nicht nur für Nachhilfe-Angebote, sondern etwa auch Ferienangebote und frühkindliche Bildung.
"Was die Union aber an diesem Corona-Aufholpaket besonders stört, ist, dass wir Kindern, deren Eltern nur wenig verdienen, noch mal einen einmaligen Bonus von 100 Euro zukommen lassen wollen", so der Sozialdemokrat. "Dass CDU und CSU hier bremsen, ist wirklich ein Armutszeugnis und ein Vorgeschmack auf das Ende der halbwegs sozialen Merkel-Union."
Foto: Kinder (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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