Berlin - Die SPD im Bundestag zieht eine kritische Bilanz bei der Weiterentwicklung der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland. Das 2017 von der Großen Koalition beschlossene Gesetz zur Stärkung der Betriebsrenten richte sich zwar gezielt an Geringverdiener und sollte die Möglichkeiten der Entgeltumwandlung bei der Altersvorsorge verbessern, aber "leider wird davon bisher noch nicht hinreichend Gebrauch gemacht", sagte der rentenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Ralf Kapschack, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).
Die geringe Nutzung dieser Möglichkeiten besonders in unteren Einkommensgruppen habe vor allem mit den niedrigen Löhnen zu tun, wer hingegen "mehr Geld hat, kann mehr sparen", sagte Kapschack. Auch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegte unlängst, dass die Möglichkeiten der Entgeltumwandlung vor allem von Gutverdiener genutzt werden. Kapschack sagte, gute Altersvorsorge dürfe kein Luxus sein. Man müsse daher "über alternative Möglichkeiten nachdenken, betriebliche Altersvorsorge zu schaffen".
Denkbar seien etwa zusätzliche Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung, sagte Kapschack. Diese könnten Arbeitnehmer allein oder gemeinsam mit ihren Arbeitgebern leisten. Auf diese Weise lasse sich eine "Alternative zur Entgeltumwandlung schaffen", sagte Kapschack. "Es wäre für alle unkompliziert und effektiv", so der SPD-Politiker.
Der Vorschlag, freiwillig zusätzliche Beiträge an die Rentenversicherung zu überweisen, findet sich auch im Programm der SPD zur Bundestagswahl, welches am vergangenen Wochenende auf dem Bundesparteitag beschlossen wurde.
Foto: Senioren (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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