Berlin - Drei Jahre nach der Einführung des Baukindergeldes haben bisher fast 300.000 Familien in Deutschland eine Zusage für den staatlichen Eigenheim-Zuschuss erhalten. Das geht aus aktuellen Daten der Förderbank KfW für die Zeit von Anfang 2018 bis Ende November hervor, über welche die "Rheinische Post" in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet.

Die KfW hat ihnen demnach Unterstützung in Höhe von insgesamt gut 6,1 Milliarden Euro gewährt. Im laufenden Jahr erhielten bisher rund 107.000 Familien eine Zusage. Damit könnte der Stand des vergangenen Jahres mit knapp 129.000 Zusagen auch im laufenden Jahr wieder erreicht werden. "Das Baukindergeld ist ein voller Erfolg", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz der Zeitung.

"Wir haben fast 300.000 Familien geholfen, das eigene Zuhause zu finanzieren." Da der Mietwohnungsmarkt entlastet werde, seien das auch gute Nachrichten für Mieter, so der SPD-Kanzlerkandidat. Die mit Abstand meisten Baukindergeld-Zuschüsse flossen bisher in das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Hier wurden seit 2018 rund 61.500 Familien mit 1,3 Milliarden Euro gefördert, so die KfW. Auch in Bayern (42.400 Familien), Baden-Württemberg (39.400) und Niedersachsen (35.300) wurde das Baukindergeld rege nachgefragt.

Am häufigsten beantragen Familien das Baukindergeld beim Kauf eines gebrauchten Eigenheims: Dies bezuschusste der Staat in rund 177.600 Fällen. Rund 70.000 Familien erwarben ein neugebautes Haus, knapp 37.000 eine gebrauchte Eigentumswohnung. Dagegen erhielten nur 7.300 Käufer einer neuen Eigentumswohnung eine Zusage. Die meisten der Zuschüsse hatten eine Höhe von 12.000 oder 24.000 Euro: Diese Höhen erreichten jeweils rund 126.000 Familien, so die KfW. Familien mit Kindern und kleinen und mittleren Einkommen können seit 2018 das Baukindergeld als staatlichen Zuschuss erhalten.

Der Bund will ihnen damit angesichts der hohen Immobilienpreise den Kauf der eigenen vier Wände erleichtern. Den ursprünglich bis zum Jahresende befristeten Zeitraum für das Baukindergeld hat der Bundestag unlängst bis zum 31. März 2021 verlängert. Pro Kind können Eltern 12.000 Euro erhalten, ausgezahlt in zehn jährlichen Raten zu je 1.200 Euro. Voraussetzung ist, dass das jährliche zu versteuernde Haushaltseinkommen mit einem Kind nicht über 90.000 Euro liegt.

Für jedes weitere Kind dürfen 15.000 Euro hinzukommen.

Foto: Baukran (über dts Nachrichtenagentur)

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