Berlin - Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) fordert die Politik auf, die Investitionen in die Sicherheit von Computersystemen deutlich zu erhöhen. "Die Verletzlichkeit unserer IT-Systeme muss auch dann Thema Nummer eins in Deutschland sein, wenn gerade keine Katastrophen oder Hackerangriffe die Systeme lahmlegen und uns unsere Grenzen aufzeigen", sagte NSGB-Sprecher Thorsten Bullerdiek, IT-Experte des Verbandes, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Bei akuten Bedrohungen werde schnell danach gerufen, alles sicherer zu machen. Wenn es aber um konkrete Investitionen gehe, seien die Gefahrenlagen häufig vorüber, und der Wille, das Thema anzupacken, gerate in den Hintergrund, kritisierte Bullerdiek. "Das kann so nicht weitergehen. Wir haben große Probleme, denn ohne eine funktionierende IT geht heutzutage so gut wie nichts mehr", stellte Bullerdiek der NOZ fest. Nötig sei die Einrichtung einer "Taskforce für IT-Sicherheit" auf kommunaler Ebene, "die uns hilft, wenn die IT im Krankenhaus, an der Schule oder in der Verwaltung bedroht wird". In den Städten und Gemeinden lebten die Menschen, die vor Katastrophen gewarnt und geschützt werden müssten. "Daher müssen hier die sichersten Systeme für die Bürgerkontakte stehen", erklärte Bullerdiek. Zentrale Lösungen allein würden nicht weiterhelfen. "Das Leben der Bürger spielt in den Städten und Gemeinden. Hier muss nachhaltig in Sicherheit investiert werden." Gleichzeitig betonte der Verbandssprecher, dass der Schutz vor Hackerangriffen nicht zum Nulltarif zu haben sei. Bullerdiek forderte in diesem Zusammenhang, sich von "lieb gewordenen Projekten" zu verabschieden und Gelder umzuschichten. "Es kann nicht sein, dass aktuell zum Beispiel das Antragsverfahren auf Flaggenzertifikate für die Besitzer von Bootsjachten vorrangig digitalisiert wird, während massive Sicherheitslücken in unseren IT-Systemen bestehen. Diese Mittel können und müssen insbesondere für die kommunale IT- und Sicherheits-Infrastruktur eingesetzt werden", findet Bullerdiek.

Foto: Computer-Nutzerin (über dts Nachrichtenagentur)

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