Wiesbaden - Nach vorläufigen Ergebnissen liegen die Sterbefallzahlen in der 47. Kalenderwoche (16. bis 22. November 2020) in Deutschland deutlich über denen der Vorjahre. Mindestens 19.600 Menschen sind in diesem Zeitraum gestorben, etwa neun Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.

Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor, die aktuell bis zur 47. Kalenderwoche zur Verfügung steht. Die Zahl der Todesfälle von Personen, die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren, steigt derzeit von Woche zu Woche. In der 47. Kalenderwoche gab es insgesamt 1.887 beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldete Covid-19-Todesfälle. Das waren 390 Fälle mehr als in der Vorwoche und 1.808 Fälle mehr als noch in der 40. Kalenderwoche.

Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen in Sachsen. Die Differenz zum Durchschnitt der vier Vorjahre nimmt dort derzeit von Woche zu Woche deutlich zu, so die Statistiker. In der 41. Kalenderwoche lag die Zahl der Sterbefälle noch unter dem Durchschnitt, in der aktuell verfügbaren 47. Kalenderwoche lag sie 46 Prozent beziehungsweise 476 Fälle darüber. Auch in Baden-Württemberg (+12 Prozent oder 260 Fälle), Brandenburg (+12 Prozent oder 69 Fälle), Nordrhein-Westfalen (+10 Prozent oder 380 Fälle) und Thüringen (+12 Prozent oder 65 Fälle) lag die Differenz zum Durchschnitt zuletzt mindestens zehn Prozent darüber.

Das Euromomo-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet derzeit für die 47. Kalenderwoche eine "extrem hohe Übersterblichkeit" für die Schweiz und Slowenien. Eine "sehr hohe oder hohe Übersterblichkeit" wird für Belgien, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien gemeldet. In anderen europäischen Ländern stellt Euromomo für diese Kalenderwoche maximal eine "mäßige Übersterblichkeit" fest.

Foto: Friedhof (über dts Nachrichtenagentur)

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