Erlangen - Der Erlanger Virologe Klaus Überla, der Mitglied der Ständigen Impfkommission ist, hat die Empfehlung des Gremiums verteidigt, Astrazeneca nicht mehr für Menschen unter 60 Jahre einzusetzen. "Die Entscheidung, Impfungen in dieser Gruppe nicht mehr zu empfehlen, ist richtig", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgabe).

"Denn die Daten sprechen für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Impfung von unter 55-jährigen Frauen mit Astrazeneca und dem Auftreten von Hirnvenen-Thrombosen bei diesen Frauen - auch wenn das seltene Ereignisse sind", so Überla. Zugleich müsse man das Risiko dieser Frauen betrachten, schwere Covid-19-Erkrankungen durchzumachen. Es sei, wenn sie keine Vorerkrankungen hätten, moderat. "Insgesamt wäre es deshalb besser, diese Gruppe mit anderen Covid-19-Impfstoffen zu schützen", sagte der Virologe.

Auch bei Männern gebe es Fälle, in denen nach einer Astrazeneca-Impfung Hirnvenen-Thrombosen aufgetreten seien, das müsse weiter geprüft werden. "In der Gruppe der über 60-Jährigen überwiegt das Covid-19-Risiko bei weitem das Risiko der Hirnvenen-Thrombosen. Das belegen auch Daten aus England", sagte der Wissenschaftler.

Foto: Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)

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