Berlin - Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat sich nachdrücklich gegen eine Wiederbelebung der Wehrpflicht in Deutschland ausgesprochen. "Die jetzige Situation mag viele an den Kalten Krieg erinnern. Aber es ist ein vollkommen neues Szenario", schreibt sie in einem Gastbeitrag für die "Rheinische Post" (Samstagausgabe).
"Wir sollten darauf nicht mit Mitteln aus dem vergangenen Jahrhundert reagieren." Durch die technische Entwicklung von Waffen und Waffensystemen sei der Soldatenberuf an vielen Stellen hochspezialisiert und erfordere eine lange Ausbildung. "Nicht zuletzt deswegen halte ich eine Rückkehr zur Wehrpflicht für kontraproduktiv und falsch", so die Bundeswehr-Expertin.
Das 100-Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr stelle zwar eine erhebliche Summe dar, es sei jedoch "weder Anlass für Fantasie-Wunschlisten noch Grund, sich um eine vermeintliche Aufrüstung zu sorgen", schreibt die FDP-Politikerin. Es gehe um die Auflösung des Investitionsstaus und um Streitkräfte, die in einem funktionierenden Bündnis das eigene Land und seine Verbündeten jederzeit verteidigen könnten. "Auch acht Jahre nach dem Schock, den die Annexion der Krim bei uns hinterlassen hat, hat sich zwar einiges verbessert, im Ernstfall stünden wir aber immer noch `blank` da, wie es der Heeresinspekteur in drastischen, aber deshalb nicht weniger treffenden Worten formuliert hat", so Strack-Zimmermann.
Foto: Bundeswehr-Soldat (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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