Brüssel - Politiker aus acht europäischen Ländern haben in einer Erklärung an die EU-Kommission dagegen protestiert, Geldanlagen in Atomkraft als nachhaltige Investitionen einzustufen. "Energie aus fossilen Quellen, Atomkraft und Gas ist nicht nachhaltig und darf deshalb in der EU-Taxonomie nicht als nachhaltige Investition eingestuft werden", heißt es in dem Papier, über das die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Lisa Badum und der Klimaexperte der Greens/EFA-Fraktion im Europaparlament, Michael Bloss haben mit unterschrieben. Die Europäischen Union will Anleger dazu bringen, in grüne Energien zu investieren. Aktuell wird darüber gestritten, ob Investitionen in Atomkraft und Gas ebenfalls als nachhaltig beurteilt werden sollen. Länder wie Frankreich oder Polen drängen darauf.

"Die Kommission muss Gas und Atom aus der Grünen-Taxonomie ausschließen, um deren Glaubwürdigkeit zu gewährleisten und Investitionen in wirklich nachhaltige Energieträger zu lenken", fordern die Unterzeichnenden. Investitionen in Atomkraft und fossiles Gas würden sonst fast auf die gleiche Ökostufe gestellt wie Investitionen in den Bau von Windrädern und Solaranlagen. Atom und Gas seien aber ökologisch nicht nachhaltig. Badum und Bloss sagten dem RND: "Die EU-Kommission will mit dieser irreführenden Bezeichnung Millionen Bürgerinnen und Bürger in Europa an der Nase herumführen. Das wollen wir verhindern."

Investitionen in Atomkraft als nachhaltig zu bewerten, sei eine "Frechheit". Atomkraft, Gas, Öl und Kohle gehörten ins vergangene Jahrhundert.

Foto: Atomkraftwerk (über dts Nachrichtenagentur)

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