Düsseldorf - NRW hat einen höheren Anteil zeitlich befristeter Stellen als die Bundesrepublik. Das geht aus einer Studie des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung hervor, über die die "Rheinische Post" in ihrer Donnerstagausgabe berichtet.

Von den 386.000 Neueinstellungen, die es in NRW im zweiten Quartal 2020 gab, waren knapp 164.000 befristet - ein Anteil von 42,4 Prozent. Damit liegt NRW über dem Bundesschnitt von 39,4 Prozent. Kritik kam von der IG Bau, die die Zahlen bei der Böckler-Stiftung beauftragt hatte. "Wenn jede zweite Neueinstellung ein Verfallsdatum hat, ist auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt etwas aus dem Ruder gelaufen. Die Coronavirus-Pandemie hat für befristet Beschäftigte oft dramatische Folgen", sagte IG-Bau-Chef Robert Feiger der "Rheinischen Post". In der Krise ließen viele Firmen Arbeitsverträge auslaufen. Er forderte CDU/CSU dazu auf, ihre Blockadehaltung gegen das von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geplanten Gesetz zur Begrenzung befristeter Arbeitsverhältnisse rasch aufgeben, damit es noch in den kommenden Wochen vom Bundestag auf den Weg gebracht werden könne.

Foto: Bauarbeiter (über dts Nachrichtenagentur)

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