Kiel/Münster - Die Bundesregierung hat durch Kurzarbeit auf dem Höhepunkt der Krise 2,2 Millionen Jobs gesichert. Das geht aus einer Studie des Instituts für Makroökonomie (IMK) und der Unis Kiel und Münster hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Die Forscher rechnen die geretteten Jobs aus der Zahl der gekürzten Arbeitsstunden hoch. Die Regierung hatte die Zuschüsse für die ausgeweitete Kurzarbeit im Sommer 2020 trotz Kritik auf dieses Jahr verlängert. Laut der Studie sicherte das Instrument sechs Mal so viele Stellen wie in der Finanzkrise 2008/2009. Andreas Peichl vom Ifo-Institut hält das für eine plausible Hochrechnung.

"Das deutsche Modell der Kurzarbeit ist eine super Sache", sagte der Ökonom, der in Kürze mit dem Forschungscenter der EU-Kommission eine eigene Studie zum Thema vorlegen wird. Die IMK-Untersuchung zeigt allerdings auch, dass es für manche Beschäftigte finanziell knapp wird. Während in der Finanzkrise 2008/2009 vor allem durch Tarifverträge abgesicherte Industriebeschäftigte in Kurzarbeit geschickt wurden, sind es diesmal auch schlechter bezahlte Mitarbeiter von Dienstleistern wie Restaurants oder Geschäften. Ein Single musste trotz Kurzarbeitergelds zum Höhepunkt der Krise im April 2020 im Schnitt auf ein Fünftel seines Einkommens verzichten, doppelt so viel wie in der Finanzkrise.

In den Branchen Kultur und Gastgewerbe lagen die Einbußen bei durchschnittlich 30 Prozent.

Foto: Geschlossenes Restaurant (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: