Hamburg - "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers sieht eine Ungleichbehandlung von Männern und Frauen bei den Fernsehsendern in Deutschland. Das Alter sei "ein großes Thema in der Fernsehlandschaft, gerade bei Frauen", sagte Rakers dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Männer hätten es immer noch einfacher, "on air" alt zu werden. Im Unterhaltungsbereich sei das besonders schwierig. "Wenn man blauäugig glaubt, dass die Chancen, die man mit 30 hat, auch noch mit 60 da sind, ist das schwierig", so die 45-Jährige. Sie selbst habe mit den Nachrichten aber einen Bereich gefunden, in dem man auch als Frau alt werden dürfe.

Im Gegensatz zu ihren Kollegen Linda Zervakis und Jan Hofer hat Rakers keine Ambitionen, zu einem Privatsender zu wechseln. "Ich habe vor, noch lange bei der `Tagesschau` zu bleiben", sagte Rakers dem RND. Solange man ihr die Möglichkeit gebe, sich zu verwirklichen, sei sie zufrieden. "Ich habe keine Wechselinteressen." Künftig macht Rakers, die in der "Tageschau" die von Anderen geschriebenen Texte abliest, auch eigene Reisereportagen für das WDR-Format "Wunderschön".

Dabei will sie die Reiseberichterstattung auch kritisch hinterfragen. "Ich glaube, es ist einfach eine gute Idee, vermehrt Ziele vorzustellen, die man auch per Zug und damit klimafreundlicher erreichen kann." Sie selbst überlege privat auch immer, ob eine Flugreise sein müsse oder sie nicht darauf verzichten und ein Ziel in der Nähe wählen könne. "Mein privates Lieblingsreiseziel ist Rügen. Seit zehn Jahren war ich immer da, wenn ich konnte, und habe dort Urlaub mit dem Pferd gemacht."

Foto: Sendestudio der "tagesschau" (über dts Nachrichtenagentur)

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