Berlin - Grünen-Politiker Jürgen Trittin glaubt nicht, dass die internen Personal-Streitigkeiten zu dauerhaften Auseinandersetzungen der grünen Flügel führen werden. "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass unter den Bedingungen einer Regierung der Druck auf Strömungen in der Partei, miteinander zu kooperieren, sehr hoch ist", sagte er dem Fernsehsender Phoenix.

Und genau das werde sich am Ende durchsetzen, so Trittin. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Basis in der Urabstimmung dem Koalitionsvertrag zustimmen werde, da dieser in etlichen Bereichen eine klare grüne Handschrift trage. "Da ist nicht wenig Grün drin", so der Grünen-Politiker. Er bewertete es als großen Erfolg, dass die Politikfelder Wirtschaft, Klima und Umwelt jetzt durch grüne Minister bestimmt würden.

Nur die Tatsache, dass das Verkehrsministerium an die FDP gegangen sei, habe bei einigen in seiner Partei ein mulmiges Gefühl ausgelöst. Er sei sich aber "sehr sicher, dass am Ende der Trend der gestiegenen Verkehrsemissionen von dieser Regierung gemeinsam gestoppt wird". Nun komme es jedoch darauf an, dass die neue Regierung schnell Handlungsfähigkeit erlange. "Wir werden sehr harte Entscheidungen treffen müssen, um die vierte Welle zu brechen und die fünfte Welle in Deutschland zu vermeiden", zeigte sich Trittin überzeugt.

Auch in der EU-Politik und beim Schutz der Menschen vor sozialem Anstieg gelte es, rasch zu handeln. Bei diesen Fragen sei man sich im Übrigen in seiner Partei sehr einig. "Da kenne ich keine Strömungen, da kenne ich nur Grüne", so der frühere Bundesumweltminister.

Foto: Jürgen Trittin (über dts Nachrichtenagentur)

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