Berlin - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) beklagt zu wenig Angebote am Lehrstellenmarkt - und das, obwohl die Fachkräfte ausgehen und eigentlich dringend Nachwuchs gesucht wird. "Trotz der leichten Erholung sind fast 68.000 junge Menschen ohne Ausbildung geblieben, obwohl sie sich als Bewerber bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet waren", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).
Sie fordert angesichts der neuen Ausbildungszahlen für 2021 die Bundesregierung auf, "schnell die Ausbildungsgarantie auf den Weg bringen". Dazu gehöre auch eine Beteiligung der Wirtschaft an den Ausbildungskosten durch einen umlagefinanzierten Zukunftsfonds, denn "der Weg zu einer Normalisierung auf dem Ausbildungsmarkt ist noch sehr weit." Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, sagte, im Handwerk seien 20.000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. "Die Auswirkungen spüren viele von uns bereits im Alltag: Die Wartezeiten auf einen Handwerkstermin sind lang", sagte er dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).
"Und man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass all die zusätzlichen Vorhaben besonders im Klima- und Umweltschutz mit dem jetzigen Stamm an Beschäftigten wohl kaum zu schaffen sind." Der ZDH wolle "alles daransetzen, um noch mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen". Jetzt, wo die Corona-Regeln gelockert werden, müssten die Schulen nun schnell und breit wieder Berufsorientierung anbieten. "Wir müssen den jungen Leuten klar machen, dass unsere Betriebe tausende Ausbildungschancen in über 130 Berufen bieten. Mit der Höheren Berufsbildung und dem Meisterabschluss kann der Karriereweg bis zum eigenen Betrieb führen."
Foto: Arbeitsamt in Aschersleben (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: