Berlin - Eine große Mehrheit der Deutschen ordnet dem Klimaschutz eine herausragende Bedeutung in den kommenden Jahren zu. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über welche die "Rheinische Post" berichtet.

80 Prozent der Bürger stimmen demnach "voll und ganz" oder "eher" dem Satz zu, dass es auf lange Sicht günstiger ist, die Wirtschaft schon heute klimafreundlicher umzubauen, als dies erst in ein paar Jahren zu tun. 70 Prozent der Befragten teilen die Ansicht, dass heute der Konsum eingeschränkt werden müsse, damit zukünftige Generationen noch so gut leben könnten wie die heutigen. Ebenfalls 70 Prozent sind zudem dafür, Kurzstreckenflüge zu verbieten, wenn die entsprechende Strecke in weniger als drei Stunden mit dem Zug zurückgelegt werden kann. Jeweils eine große Mehrheit ist der Meinung, dass die Wirtschaft (71 Prozent), der Staat (64 Prozent) und die anderen Bürger (62 Prozent) zu wenig tun, um die Klimakrise zu bewältigen. "Lediglich das eigene Tun zur Bewältigung der Klimakrise sieht knapp die Hälfte der Befragten nicht kritisch", heißt es im IW-Bericht zur Umfrage. Schaue man nach den klimapolitischen Einstellungen und den Parteipräferenzen, zeige sich zudem das Konfliktpotenzial möglicher Koalitionsverhandlungen, schreibt das IW. Zwei Drittel der Grünen-Anhänger hielten in der Umfrage den Wegfall von Industriearbeitsplätzen durch mehr Klimaschutz für akzeptabel, während 65 Prozent der FDP-Anhänger dies ablehnten. Von allen Befragten wollen nur 38 Prozent den Verlust von Industriearbeitsplätzen für mehr Klimaschutz hinnehmen. Gut zwei Drittel der Bürger sind zudem der Meinung, dass keine neuen Gesetze beschlossen werden sollten, die im Widerspruch zu allgemeinen Klimaschutzzielen stehen. Die entsprechende Forderung war von den Grünen erhoben worden. Mit Ausnahme von AfD-Anhängern findet ein Verbot von klimaschädlichen Gesetzen in allen Parteianhängerschaften eine Mehrheit.

Foto: Protest von Fridays-For-Future (über dts Nachrichtenagentur)

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