Berlin - Der Wunsch nach umfassenden Veränderungen ist bei den Deutschen nicht besonders stark ausgeprägt. Eine Mehrheit von 57 Prozent will nach der Bundestagswahl nur einige Kurskorrekturen (-11 im Vgl. zu 2017), ein Drittel der Deutschen einen grundlegenden Wandel (34 Prozent, +15 zu 2017), ist das Ergebnis einer Infratest-Umfrage für den ARD-"Deutschlandtrend".

Dass im Wesentlichen alles so bleiben sollte wie es sei, finden demnach sieben Prozent der Befragten. Für eine eher moderate Veränderung sprechen sich vor allem überdurchschnittlich viele Anhänger der FDP aus: 75 Prozent. Auch bei den Anhängern der Union (70 Prozent) und denen der SPD (70 Prozent) werden einige Kurskorrekturen favorisiert. Bei den Anhängern der Grünen zeigt sich ein geteiltes Bild: Gut die Hälfte (51 Prozent) wünscht sich einige Kurskorrekturen - 46 Prozent wünschen sich derweil einen grundlegenden Wandel.

Der Wunsch nach einem grundlegenden Wandel ist bei den Anhängern der Linken (53 Prozent) und der AfD (58 Prozent) noch ausgeprägter. Danach gefragt, welche Partei die nächste Bundesregierung anführen soll, geben nach wie vor 39 Prozent der Befragten an, eine unionsgeführte Bundesregierung zu bevorzugen (unverändert im Vgl. zum "Deutschlandtrend" vom 25. Juni). 20 Prozent (+4) wünschen sich ein Kabinett, das von den Sozialdemokraten angeführt wird, 19 Prozent (+3) würden aktuell die erste grüngeführte Bundesregierung favorisieren. 22 Prozent (-7) der Befragten machten dazu keine Angaben.

Könnten die Deutschen ihren Kanzler oder ihre Kanzlerin direkt wählen, lägen Armin Laschet (Union) und Olaf Scholz (SPD) fast gleichauf: 28 Prozent würden dem amtierenden Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Laschet (-1) ihre Stimme geben, 29 Prozent dem Sozialdemokraten Scholz (+3 im Vgl. zum Vormonat), Für Annalena Baerbock (Grüne) würden sich 18 Prozent (+2) bei einer Direktwahl entscheiden. Ein Viertel der Wahlberechtigten geben an, nicht zu wissen, wem sie ihre Stimme geben würden oder machen keine Angaben. Für die Erhebung befragte Infratest insgesamt 1.317 Personen vom 28. bis 30. Juni 2021.

Foto: Wähler in einem Wahllokal (über dts Nachrichtenagentur)

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