Berlin - Bei den aktuellen Sachurteilen der Bundesbürger liegen SPD und CDU/CSU laut einer Infratest-Umfrage etwa gleichauf. Bei der Lösung der wichtigsten Aufgaben Deutschlands setzt jeweils ein Viertel auf SPD (25 Prozent) und Union (24 Prozent), so das Ergebnis der Erhebung für den ARD-"Deutschlandtrend".
Damit wird die SPD besser bewertet als zur letzten Bundestagswahl (19 Prozent), die Union dagegen deutlich schlechter als 2017 (49 Prozent). Die Sozialdemokraten punkten aktuell vor allem in sozialpolitisch gelagerten Fragen. Beim Einsatz für angemessene Löhne (43 Prozent, +13 zu Mai), für eine langfristige Sicherung der Altersversorgung (32 Prozent) und eine gute Familienpolitik und Kinderbetreuung (31 Prozent, +9) setzen die Befragten am ehesten auf die SPD. Die Union überzeugt auf dem Feld der Wirtschaftspolitik nach wie vor die meisten Wahlberechtigten (34 Prozent, -3) sowie bei der Bewältigung der Coronakrise (27 Prozent, -3). Den Grünen wiederum wird aktuell in der Umwelt- und Klimapolitik (43 Prozent, -15) die größte Kompetenz attestiert. Während die Sozialdemokraten auf den verschiedenen Feldern durchweg besser bewertet werden als noch im Frühjahr, bleiben die Unionsparteien, vor allem aber die Grünen hinter ihren zuletzt gemessenen Kompetenzwerten zurück. AfD und FDP schneiden im Kompetenzurteil der Bundesbürger ähnlich ab wie im Mai. Jeweils jeder achte Wahlberechtigte setzt auf die AfD in der Zuwanderungspolitik (13 Prozent, +1) und auf die FDP in der Wirtschaftspolitik (13 Prozent, -2). Der Linkspartei wird vorrangig in der Familienpolitik (8 Prozent, unverändert) und in Lohnfragen (9 Prozent, -3) Vertrauen entgegengebracht. Gefragt nach den aktuell wichtigsten politischen Problemen in Deutschland benennen aktuell 33 Prozent der Befragten den Umwelt- und Klimaschutz, ein gutes Fünftel Zuwanderung (22 Prozent) und jeder Sechste Corona (18 Prozent). 16 Prozent thematisieren Fragen der sozialen Ungerechtigkeit, 15 Prozent Probleme der Altersabsicherung. Zur letzten Bundestagswahl lag der Problemfokus der Bundesbürger mit 47 Prozent eindeutig auf dem Zuwanderungsthema. Dagegen hatte der Umwelt- und Klimaschutz vor vier Jahren mit 9 Prozent der Nennungen nur einen nachrangigen Stellenwert. Im Vergleich zum Juni ist die Sensibilität gegenüber dem Umwelt- und Klimaschutz in der Bevölkerung (+5) weiter gewachsen. Die Zuwanderung hat aktuell einen etwas größeren Stellenwert (+3) als vor drei Monaten, das Thema Ungleichheit einen leicht geringeren (-3). In der Corona-Pandemie sehen derzeit etwa ähnlich viele wie im Juni (-1) das größte Problem in Deutschland. Für die Erhebung befragte Infratest insgesamt 1.337 Personen vom 30. August bis 01. September 2021.
Foto: SPD-Logo (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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