Berlin - Nach dem Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat der Chef des Umweltbundesamts, Dirk Messner, einen vorgezogenen Kohleausstieg gefordert. "Wir brauchen den Kohleausstieg bis 2030", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

"Nur so kann Deutschland auf dem Pfad zu deutlich unter zwei Grad Erderwärmung bleiben." Wenn man erst 2038 aussteige, reiche das nicht. "Bei den erneuerbaren Energien müssen wir deutlich zulegen, sonst scheitert die Energiewende. Wir müssen ab nächstem Jahr fünfmal so viel Windenergie pro Jahr bauen wie im letzten Jahr, und bei Photovoltaik dreimal so viel wie heute", warnte Messner.

Die jetzigen Ausbauraten und Ziele reichten nicht aus, um den Kohlestrom zu ersetzen. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter dringt nach dem Urteil auf mehr Klimaschutz beim Verkehr. Die bisherigen CSU-Verkehrsminister hätten "eine gravierende Erblast hinterlassen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Der Verkehr ist der einzige Sektor, der bislang kaum einen Beitrag zum Klimaschutz geleistet hat."

Schiene, öffentlicher Personennahverkehr und Radverkehr müssten massiv ausgeweitet werden. "Der Umstieg auf Elektroautos muss forciert werden, ab 2030 sollen ausschließlich emissionsfreie Autos neu zugelassen werden", forderte Hofreiter.

Foto: Umweltbundesamt (über dts Nachrichtenagentur)

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