Berlin - Das UN-Hilfsprogramm für afghanische Schutzsuchende vor Ort ist stark unterfinanziert. "Für das Programm zur Unterstützung der afghanischen Flüchtlinge hat UNHCR einen Finanzbedarf von 337 Millionen Dollar für das Jahr 2021 angemeldet", sagte der Sprecher von UNHCR Deutschland, Chris Melzer, der "Welt" (Donnerstagsausgabe).

Bisher habe die Weltgemeinschaft erst 144 Millionen davon bereitgestellt. "Wir haben also noch eine Finanzierungslücke von 57 Prozent." Mit dem Programm unterstützt das UNHCR seit vielen Jahren die Unterbringung und Versorgung Hunderttausender Flüchtlinge in Afghanistan und seinen Nachbarstaaten. Aktuell geht das Hilfswerk von rund 3,5 Millionen Binnenvertriebenen innerhalb des Landes aus, 550.000 von ihnen seien in diesem Jahr aus ihren Wohnorten geflohen, viele von ihnen nach Kabul.

Laut einem UN-Bericht gibt es seit der Machtübergabe an die Taliban aktuell Anzeichen, dass einige Binnenflüchtlinge wieder aus der Hauptstadt in ihre Dörfer zurückkehren. Die außer Landes geflohenen Afghanen befinden sich überwiegend in den beiden Nachbarstaaten Iran und Pakistan. Das UNHCR hat in Pakistan mehr als 1,4 Millionen und im Iran rund 800.000 afghanische Flüchtlinge registriert, Tendenz steigend.

Foto: UNHCR (über dts Nachrichtenagentur)

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