Berlin - Nach Vorwürfen der Arbeiterwohlfahrt in NRW, sie habe vom Bund Zehntausende Masken für Pflegeheime geliefert bekommen, die nicht für den Einsatz im medizinischen Bereich geeignet seien, fordern Patientenschützer eine rasche Aufklärung der Vorfälle. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte der "Rheinischen Post" (Dienstag), dass es schon im Frühjahr Ärger mit sechs Milliarden FFP2-Masken gegeben habe.

"Damals haben Lieferanten gegen die Bundesregierung prozessiert, weil das Gesundheitsministerium wegen Beanstandung der Qualität nicht bezahlen wollte", sagte Brysch. Deshalb verwundere es, dass jetzt die Regierung selbst FFP2-Masken von offenbar zweifelhafter Qualität verschickt haben soll. Solche Hinweise gebe es aus Pflegeheimen, die vorab Pakete im Auftrag des Ministeriums erhalten haben. "Jens Spahn muss den Vorwurf jetzt unverzüglich aufklären. Denn schon Dienstagfrüh werden die ersten Menschen ihre drei kostenfreien Masken in der Apotheke abholen wollen", sagte der Patientenschützer.

Es sei für einen Laien kaum zu erkennen, ob die Maske die Standards erfülle. Ob jeder Apotheker zwischen gut oder schlecht unterscheiden könne, sei fraglich. Denn die Fachleute im Ministerium schienen damit Schwierigkeiten zu haben.

"Von einer ersten Tranche in Höhe von knapp einer halben Milliarde Euro muss erwartet werden, dass sie einwandfrei ist", sagte Brysch.

Foto: Frau mit Mund-Nasen-Schutz (über dts Nachrichtenagentur)

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