Berlin - Die humanitäre Lage im Bürgerkriegsland Libyen bleibt laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk trotz leichter politischer Verbesserungen kritisch. Die Situation gebe "weiterhin Anlass zur Sorge", sagte die Leiterin des UNHCR in Deutschland, Katharina Lumpp, den Zeitungen des Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) anlässlich der zweiten Libyen-Konferenz in Berlin.
"1,3 Millionen Menschen in ganz Libyen benötigen weiterhin dringend humanitäre Hilfe. Es gibt mehr als 42.000 Flüchtlinge und Asylsuchende und etwa 245.500 Binnenvertriebene", so Lumpp. Die UN-Vertreterin sagte, zwar habe sich die Sicherheitslage in Libyen etwas verbessert, sie bleibe aber trotz des Waffenstillstandsabkommens von 2020 und der Wahl der Übergangsregierung der Nationalen Einheit instabil. Für viele Asylbewerber und Flüchtlinge halte die Not an.
Aufgrund von Preissteigerungen und eingeschränkter Verdienstmöglichkeiten als Folge der Covid-19-Beschränkungen hätten sich Versorgungsprobleme verschärft. Die dortige Regierung habe zwar lobenswerte Schritte unternommen, um den Menschenhandel zu unterbinden, "aber es bleibt noch viel zu tun". Derzeit befänden sich mehr als 6.450 Migranten und Flüchtlinge in Haft. Die UNHCR-Leiterin forderte ein Ende von willkürlichen Inhaftierungen und die sofortige Freilassung von Frauen und Kindern.
Foto: Vereinte Nationen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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