Berlin - Der Verteidigungsexperte der Unionsfraktion, Florian Hahn (CSU), hat angesichts der "akuten Bedrohungslage" den schnellen Aufbau eines neuen Raketenabwehrsystems in Deutschland gefordert. Was "dringend notwendig" sei, sei eine "verbesserte Radartechnik gegen moderne Angriffsraketen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).

Zudem brauche man auch deutliche Investitionen in Abwehrraketen, die etwa Waffen vom Typ Iskander ausschalten können. "Deutschland sollte mit den USA zusammenarbeiten, aber auch prüfen, was wir kurzfristig von Israel einkaufen können." Das Land sei bei der Raketenabwehrtechnik sehr weit. "Das kann uns jetzt angesichts der akuten Bedrohungslage helfen, bis eigene Systeme verfügbar sind", so Hahn.

"Wir müssen aufrüsten", sagte der CSU-Politiker. Schon seit Jahren stehe das sogenannte Meads auf der Agenda, das Medium Extended Air Defense System, welches gemeinsam mit den USA entwickelt werden sollte. Zu lange habe der frühere Koalitionspartner SPD gezögert, die Bundeswehr mit einem "zukunftsfähigen Luftabwehrsystem" auszustatten. "Die Folge: Wir hinken weit hinter der russischen Technik hinterher", sagte Hahn den Funke-Zeitungen.

Angesichts des Ukraine-Krieges prüft die Ampel-Koalition laut einem Medienbericht die Errichtung eines Raketenschutzschildes nach dem Vorbild des iraelischen "Arrow 3"-Systems.

Foto: Verteidigungsministerium (über dts Nachrichtenagentur)

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