Berlin - Die Unionsfraktion im Bundestag will sich für eine bessere Abwehr gegen militärische Drohnenangriffe stark machen. "Da müssen wir schnellstmöglich etwas tun", sagte der für Außen- und Sicherheitspolitik zuständige stellvertretende Fraktionsvorsitzende Johann Wadephul (CDU) dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben).

Im jüngsten Konflikt mit Aserbaidschan um Berg-Karabach sei es den Armeniern nicht gelungen, einen Schutz gegen Drohnen aufzubauen. "Das ist ein Weckruf für uns alle, auch bei der Bundeswehr und in der NATO", sagte Wadephul. "Wenn man ehrlich ist, hätte auch die Bundeswehr in einem vergleichbaren Einsatzszenario bei einem massiven Einsatz von Drohnen ohne Schutz dagestanden, denn es fehlt uns an Nah- und Nächstbereichsschutz mobiler Verbände." Der CDU-Politiker sagte, bei künftigen Rüstungsentscheidungen dürfe der Bundestag "nicht den Fehler vom Beginn der 2000er Jahre wiederholen" und sich nur auf ein einziges Szenario fokussieren. Damals seien es die Auslandseinsätze mit durchweg leichter Ausrüstung gewesen. Die Bundeswehr müsse jetzt große Teile des klassischen militärischen Geräts ersetzen, das auf kurz oder lang hoffnungslos veraltet sei. Zugleich aber müsse sie in völlig neue Fähigkeiten investieren.

Foto: Johann Wadephul (über dts Nachrichtenagentur)

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