Berlin - Nach Kritik aus Reihen der FDP an RKI-Chef Lothar Wieler haben SPD und Union sich hinter den Präsidenten des Robert-Koch-Instituts gestellt. "Die Ampel ist nicht einmal 100 Tage im Amt und die selbst ernannte Wissenschaftspartei FDP grätscht in die Seite des SPD-Gesundheitsministers", sagte Unionsfraktionsvize Sepp Müller dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Es sei "ziemlich fragwürdig, wie die Koalitionäre miteinander umgehen". Klar sei, die Kommunikation des RKI müsse sich deutlich verbessern, so Müller. Unabhängig davon sei Wieler eine "ausgewiesene wissenschaftliche Koryphäe, die wir von der Union respektieren und unterstützen". Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt sagte unterdessen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass Wieler in der zweijährigen Pandemie "viel geleistet und unermüdlich gearbeitet" habe.

Das Robert-Koch-Institut sei wissenschaftlich unabhängig und trage mit seiner Expertise dazu bei, dass Deutschland gut durch die Pandemie komme. Es werde auch weiterhin notwendig sein, politisches Handeln der wissenschaftlichen Expertise anzupassen. Schmidt sagte allerdings, dass es auch auf eine gute Vermittlung ankomme: "Dabei muss auf eine gute Kommunikation und Umsetzbarkeit Rücksicht genommen werden", so die SPD-Fraktionsvize. Nach der Verkürzung des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate durch das RKI war die FDP zuletzt auf Distanz zu Wieler gegangen.

Foto: Lothar Wieler (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: