Wiesbaden - Das Verarbeitende Gewerbe setzt seinen seit dem ersten Lockdown anhaltenden Aufwärtstrend fort und hat selbst die Vor-Corona-Zeit längst übertroffen. Der preisbereinigte Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli 2021 kalender- und saisonbereinigt 2,4 Prozent höher als im Vormonat.
Der Auftragsbestand erreichte damit seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015. Die Auftragseingänge entwickelten sich in den letzten Monaten stärker als die Umsätze. Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Juli 2021 gegenüber Juni 2021 um 2,7 Prozent und die offenen Aufträge aus dem Ausland um 2,2 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im Juli 2021 kalender- und saisonbereinigt 19,8 Prozent höher.
Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand im Juli 2021 gegenüber Juni 2021 um 0,9 Prozent. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg er um 2,5 Prozent. Dieser Anstieg geht vor allem auf den sonstigen Fahrzeugbau (Schiffe, Flugzeuge, Züge) zurück (+3,2 Prozent). Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 7,3 Prozent höher als im Vormonat.
Auch die Reichweite des Auftragsbestands hat sich weiter erhöht. Sie betrug im Juli 2021 im Verarbeitenden Gewerbe 7,2 Monate und hat ebenfalls einen neuen Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015 erreicht (Juni 2021: 7,0 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug sie 10,0 Monate (Juni: 9,7 Monate) und bei Vorleistungsgütern 3,9 Monate (Juni: 3,8 Monate). Im Bereich der Konsumgüter lag sie bei 3,5 Monaten (Juni 2021: 3,3 Monate).
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen 12 Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.
Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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