Berlin - Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) kündigt eine Kehrtwende im Onlinehandel mit Mode an. Der Boom der Corona-Jahre sei generell vorbei.
"Bei Mode kommt erschwerend hinzu", sagte ein Sprecher der "Süddeutschen Zeitung", "dass wir ein Ende der kostenlosen Retoure erwarten, die bisher gang und gäbe ist und die von Kunden auch erwartet wird." Als Grund nannte er gestiegene Kosten: "Die hohen Preise für Transport und Verpackung führen dazu, dass die Händler diese Kosten stärker an die Kunden weitergeben." Im vergangenen Jahr hatte der größte japanische Bekleidungshändler Uniqlo eine Rücksendegebühr von 2,95 Euro pro Paket eingeführt. Vor wenigen Tagen war Zara, die bekannteste Mode-Kette des spanischen Inditex-Konzerns, mit einer Retourengebühr von 1,95 Euro je Rücksendung gefolgt.
Marco Atzberger, Retouren-Experte des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI befürwortet kostenpflichtige Retouren: "Das ist der richtige Weg", sagte er der SZ. Björn Asdecker, Leiter der Forschungsgruppe Retourenmanagement an der Universität Bamberg begrüßt die Gebühren ebenfalls. "Vielleicht ist da jetzt ein Anfang gemacht", sagte er. "Es gibt aus meiner Sicht erfreulicherweise tatsächlich Bewegung im Markt." Deutschland ist Retouren-Europameister.
Die Rücksendequote liegt laut EHI bei bis zu 75 Prozent, bei Mode geht mindestens jedes zweite Paket im Durchschnitt zurück. Laut BEVH werden weitere Unternehmen folgen. "Bleiben die Rückversandkosten weiter so hoch, werden Zara und Uniqlo die ersten, aber nicht die letzten sein, die Kosten an ihre Kunden weitergeben", sagte der Sprecher. Amazon, Zalando und Otto teilten auf Anfrage mit, nicht zu beabsichtigen, Retouren kostenpflichtig zu machen.
Foto: DPD und DHL (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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