Berlin - Die hohen Energiekosten wirken sich auch auf den Milchpreis aus. "Verbraucher müssen sich auf deutlich höhere Preise bei Milchprodukten einstellen", sagte Holger Thiele, Agrarökonom an der FH Kiel, dem "Spiegel".

Derzeit laufen die Preisverhandlungen zwischen Milchindustrie und Handel. In den Molkereien steigen angesichts der teuren Energiepreise die Produktionskosten, sagte Thiele. "In der Milchverarbeitung wird laufend stark erhitzt und abgekühlt. Das ist energieintensiv."

Hinzu komme, dass Milch als Rohstoff viel knapper sei als im vergangenen Jahr. "In den vergangenen Monaten war es zu feucht und dann wieder zu warm. Kühe mögen es kühl, bei mehr als 16 Grad entsteht Hitzestress, und die Tiere geben weniger Milch." Zudem seien Tierfutter und Energie für Landwirte teurer geworden.

"Um Kosten zu sparen, setzen die Landwirte weniger Zusatzfutter ein, das sogenannte Kraftfutter. Auch das reduziert die Milchleistung. Gleichzeitig ist die Nachfrage unter anderem durch die anlaufende Gastronomie und auch auf dem Weltmarkt gestiegen."

Foto: Milch (über dts Nachrichtenagentur)

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