Berlin - Der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV) hat sich angesichts der Überflutungen im vergangenen Jahr für eine umgehende Einführung einer Versicherungspflicht für Elementarschäden ausgesprochen. Das geht aus einem Positionspapier hervor, über das die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten (Donnerstagausgaben).
Es soll am Donnerstag an das Bundesumwelt- und verbraucherschutzministerium überreicht werden. "Die Flutkatastrophe des Sommers 2021 hat gezeigt, dass Deutschland vom Klimawandel voll erfasst wird, aber nicht hinreichend an die Folgen des Klimawandels angepasst ist", heißt es in der Ausarbeitung. So schlägt der unabhängige Sachverständigenrat eine verpflichtende Basisversicherung vor: Alle Eigentümer von Wohngebäuden würden gesetzlich verpflichtet, ihre Gebäude gegen Elementarschäden - also durch Natur verursachte Schäden - zu versichern. Die Basisversicherung könnte demnach individuell erweitert werden - in Abhängigkeit von finanziellen Möglichkeiten, persönlicher Risikoeinstellungen sowie der Gefährdungslage.
Das Sachverständigenrat hat auch eine Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut Infratest in Auftrag gegeben: Sie kommt zu dem Schluss, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung eine Versicherungspflicht befürwortet. So wurden in einer ersten Befragungswelle im vergangenen Oktober 2.368 Wahlberechtigte und im Januar 2022 in einer zweiten Runde 1.760 Wahlberechtigte. 54 Prozent beziehungsweise 62 Prozent sprechen sich für eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden aus. 32 Prozent beziehungsweise 21 Prozent sind dagegen.
14 Prozent beziehungsweise 17 Prozent gaben an, sie wissen es nicht.
Foto: Nach dem Hochwasser 2021 (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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