Berlin - Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat sich angesichts der Bemühungen um Energieeinsparungen in Deutschland für ein Tempolimit ausgesprochen. "Sollte es zu einem Energie-Embargo oder Lieferstopp kommen, sind Energieeinsparmaßnahmen notwendig", sagte die Mobilitätsexpertin des VZBV, Marion Jungbluth, dem "Handelsblatt".

Diese müssten dann "schnell, wirksam und möglichst ohne Einschränkungen der notwendigen Mobilität" der Verbraucher umsetzbar sein. Ein Tempolimit auf Autobahnen könne hierfür ein "sinnvolles Instrument" sein. Die Energieexpertin der SPD-Bundestagsfraktion, Nina Scheer, machte sich für einen beschleunigten Umstieg auf erneuerbaren Energien stark, um die Importabhängigkeiten von Russland zu überwinden. "Auf dem Weg dahin sind einfache und individuell umsetzbare Einsparungen im Verbrauch fossiler Ressourcen klimapolitisch sowie als Minus an Liquidität in Russland ein ethischer Gewinn", sagte Scheer dem "Handelsblatt" mit Blick auf die Diskussion über ein Tempolimit.

Ob sich dies rechtlich umsetzen lasse, hänge aber von der weiteren Verständigung in der Koalition ab. Die Grünen bekräftigten ihre Forderung nach einem Tempolimit. "Wir alle wollen so schnell wie möglich loskommen von russischem Öl und Gas", sagte Julia Verlinden, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, der Zeitung. Deshalb sollten jetzt alle wirksamen Maßnahmen auf den Tisch.

Eine Beschränkung der Geschwindigkeit gehört nach Meinung von Verlinden dazu. "Ein generelles Tempolimit ist vergleichsweise schnell und einfach umsetzbar und hilft sofort, teure Energie einzusparen", sagte die Grünen-Politikerin.

Foto: Autobahn (über dts Nachrichtenagentur)

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