Berlin - In der Debatte um bessere Tierwohlstandards warnt der Chef des Verbraucherzentralen-Bundesverbands (VzBV), Klaus Müller, vor zu hohen Preisen. "Fleisch darf nicht zu einem Luxusgut werden", sagte er dem "Spiegel".

"Wir benötigen ein Konzept, wie jenseits von Bio gute Tierhaltung in einem mittleren Preissegment möglich ist". Zwar würden höhere Standards für die Tierhaltung Fleisch verteuern, das dürfe aber nicht zu Fleischpreisen führen, wie sie heute in Bioläden üblich seien. "Als Verbraucherschützer kann ich nicht nur die Interessen der wohlhabenden Kunden und Kundinnen im Blick haben", sagte Müller. "Ich muss mich auch um die kümmern, die strikt aufs Geld achten müssen."

Den Vorschlag von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, Fleisch durch eine Tiewohlabgabe zu verteuern, lehnte der VzBV-Chef ab. "Wenn der Staat nur mehr Geld einnimmt, nutzt das dem Schlachtvieh erst einmal gar nichts", sagte er. Zunächst müsse der Staat bessere Tierschutzstandards und eine entsprechende Kennzeichnung festlegen. Doch damit komme Klöckner seit Jahren nicht voran.

"Jetzt droht der zweite Schritt vor dem ersten", kritisierte Müller. "Wenn die höheren Standards dann nicht kommen, ist nichts gewonnen, nur der Preis ist gestiegen."

Foto: Hähnchenschnitzel und Würste auf einem Grill (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: