Berlin - Verdi-Chef Frank Werneke hat die Bundesländer in der aktuellen Tarifrunde für den Öffentlichen Dienst scharf kritisiert. "Auch im Öffentlichen Dienst haben die Beschäftigten ein Recht darauf, dass ihre Leistungen gesehen und stark steigende Preise ausgeglichen werden", sagte er der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).
"Wir haben im Öffentlichen Dienst enorme Probleme, freie Stellen zu besetzen." Es gehe also auch darum, ihn auf dem Arbeitsmarkt attraktiver zu machen. "Die Einnahmen der Länder entwickeln sich zudem ausgesprochen positiv. Sie können 2022 ein Plus von 4,8 Prozent erwarten. Das heißt, da geht was", so der Verdi-Chef.
"Für das Gesundheitswesen haben wir eine besondere Forderung von 300 Euro für alle Beschäftigten." Der Personaldurchlauf vor allem in den Universitätskliniken der Länder sei enorm hoch, weil Druck und Belastung hier besonders groß seien. Da "dampft und brodelt" es.
"Dass die Länder das bislang einfach weglächeln, wirkt wie eine Brandfackel und entfacht den Unmut der Beschäftigten. Die Länderfunktionäre, die am Verhandlungstisch sitzen, missachten die Leistung der Beschäftigten." Das seien "extrem schlechte Voraussetzungen für die jetzt begonnene Tarifrunde", warnte Werneke. "Dass wir dazu in der Lage sind, im Öffentlichen Dienst erfolgreich Arbeitskämpfe zu bestreiten, dürfte allgemein bekannt sein."
Foto: Verdi (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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