Berlin - Das Bundesverkehrsministerium weitet die Förderung für Drohnenprojekte aus und setzt neue Regeln um. Das geht aus einem Papier des Ministeriums hervor, über das die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) berichten.
So sollen die Mittel für die Zuschüsse für innovative Forschung im Bereich unbemannte Luftfahrt und Lufttaxis im kommenden Jahr von derzeit vier Millionen Euro auf dann 7,8 Millionen Euro erhöht werden. "Drohnen sind eine Riesenchance für Kommunen, Unternehmen und Start-Ups. Damit können wir schnell und sauber Pakete oder lebenswichtige Medizingüter transportieren. Das wird die Versorgung des ländlichen Raums und von schwer erreichbaren Gebieten erleichtern", sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den Funke-Zeitungen. Er will mit der Förderung erreichen, dass "Drohnen in den nächsten Jahren selbstverständlicher Teil innovativer Logistiklösungen werden." In Europa sieht Scheuer Deutschland dabei als Vorreiter. Um die Sicherheit bei Drohnenflügen zu gewährleisten, will die Bundesregierung daher ab dem 31. Dezember die von der Europäischen Kommission beschlossenen neuen Regeln für Drohnenbetreiber auch in Deutschland umsetzen. Der sogenannte "Drohnenführerschein" wird dann bereits für Drohnen ab einer Startmasse von 250 Gramm verpflichtend.
Bisher galt das erst ab einem Gewicht von mehr als zwei Kilogramm. Auch müssen sich Besitzer von Drohnen, sofern diese mehr als 250 Gramm wiegen oder aber mit einer Kamera oder anderen Sensoren ausgestattet sind, künftig registrieren. Das Luftfahrt Bundesamt (LBA) gewährt allerdings hierfür eine viermonatige Übergangsfrist, sofern weiterhin der Name und die Adresse des Betreibers als Plakette an der Drohne angebracht werden. Die größten deutschen Paketdienste reagieren bezüglich eines stärken Einsatzes von Drohnen in der Logistik allerdings zurückhaltend.
"Ich glaube nicht, dass der Energieverbrauch bei einer Zustellung mit Drohnen geringer wäre", sagte Tobias Meyer, Vorstand der Deutschen Post DHL für den Bereich Post und Pakete, den Funke-Zeitungen. Man setze lieber auf andere Maßnahmen für den Umweltschutz, etwa Elektro-Dreiräder, von denen die Post bis Jahresende 8.700 Stück in Einsatz nehmen möchte. Auch beim zweitgrößten deutschen Paketzusteller Hermes ist man von einer zeitnahen Drohnenlösung nicht überzeugt. "Auch wir halten den Drohnen-Einsatz für realistisch, wenn sich wirtschaftliche, operativ sinnvolle und vor allem skalierbare Lösungen herauskristallisieren. Dennoch ist eine flächendeckende Haustürzustellung per Drohne aus unserer Sicht noch weit entfernte Zukunftsmusik", teilte ein Sprecher den Funke-Zeitungen mit.
Aktuelle Drohnenprojekte habe Hermes keine.
Foto: DHL-Drohne (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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