Berlin - Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will in Absprache mit Klimaminister Robert Habeck (Grüne) die Schnellladeinfrastruktur für Elektroautos deutlich ausbauen und dafür auf andere Förderungen verzichten. Das geht aus einer internen Anweisung der Führungsebene seines Ministeriums hervor, über die das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) berichtet.

"Maßnahmen zur Förderung von privat genutzten Wallboxen" würden "nicht fortgesetzt", heißt es darin. Stattdessen soll es "Tanken zum Nulltarif" als Anreiz für den Kauf eines E-Autos geben: Wer sein Auto mit eigenerzeugtem Solarstrom tanke, werde "abgabenfrei gestellt". Auch soll es für den Aufbau und Betrieb von Wasserstofftankstellen für Pkw "keine Fördermittel" mehr geben. Stattdessen will Wissing massiv Schnellladestationen aufbauen.

Wissing und Habeck haben sich am Montag bei einem ersten Treffen auf ein gemeinsames Vorgehen beim Sofortprogramm Klimaschutz verständigt, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungskreise. So sollen bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Autos auf den Straßen fahren, zu denen also nicht wie sonst üblich Plugin-Hybride zählen. 2021 wurden 336.000 vollelektrische Autos neu zugelassen, der Bestand lag im Oktober 2021 bei knapp 517.000. "Wir wollen den Ausbau der Ladeinfrastruktur massiv voranbringen, damit die Menschen Lust auf vollelektrische Elektroautos bekommen", bestätigte Wissings Ladesäulenbeauftragte, die parlamentarische Staatssekretärin Daniela Kluckert, dem "Handelsblatt". Dabei sei es entscheidend, dass jeder sein E-Auto überall schnell und unkompliziert aufladen könne.

"Wir überprüfen derzeit alle Förderprogramme."

Foto: Elektroauto an einer Ladestation (über dts Nachrichtenagentur)

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