Berlin - Die Lage in den Kliniken im Süden und Osten Deutschlands spitzt sich zu. In Bayern und Baden-Württemberg würden bereits "täglich Verlegungen zwischen Krankenhäusern zum Ausgleich und zum Erhalt der Funktionsfähigkeit durchgeführt", geht aus einem vertraulichen Länderbericht hervor, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten.

Auch im benachbarten Hessen werde es immer schwieriger, Patienten auf den Intensivstationen unterzubringen. In Bayern spitze sich die Lage weiter zu: "Im Norden gibt es noch Kapazitäten, im Süden sind sie praktisch aufgebraucht", heißt es im aktuellen Bericht der länderübergreifenden Steuerungsgruppe des so genannten Kleeblattsystems zur Verteilung von Patienten bei regionaler Überlastung. Als alarmierend wird demnach auch die Lage im Osten beurteilt, vor allem in Thüringen und Sachsen: "Die Lage der Krankenhäuser in diesen beiden Ländern wird insbesondere in Thüringen als dramatisch eingestuft", heißt es im aktuellen Bericht aus dieser Woche, über den die Funke-Zeitungen berichten. Um die Kliniken in Corona-Hochinzidenzgebieten zu entlasten, ziehen die Länder erstmals auch deutschlandweite Verlegungen vor Patienten in Betracht: So sei in Baden-Württemberg bereits erwogen worden, Patienten über 700 Kilometer nach Schleswig-Holstein zu verlegen, heißt es im Bericht. In Bayern seien Patienten zum Teil rund 400 Kilometer weit aus dem südöstlichen Landesteil nach Würzburg im Norden verlegt worden. In der Pandemie hatten sich die Länder darauf geeinigt, im Fall einer Überlastung den länderübergreifenden Krankentransport zu organisieren. Die 16 Bundesländer sind dazu in bundesweit fünf regionale Gruppen (Kleeblattkonzept) eingeteilt, die sich zunächst gegenseitig helfen sollen. Ist eine ganze Region überlastet, sind auch deutschlandweite Transporte möglich.

Foto: Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)

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