Berlin - Unionsfraktionsvize Johann Wadephul hat nach dem Scheitern des Afghanistan-Einsatzes und dem Ende des Evakuierungseinsatzes der Bundeswehr am Freitag voriger Woche gefordert, den Mali-Einsatz zu überprüfen. "Wir müssen uns Mali neu anschauen", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).

"Wir müssen die Ziele und den Mitteleinsatz überprüfen." Und beim Nation Building dürfe man nicht "zu hohe Erwartungen" haben. "Wir können nicht warten, dass in Mali ein Rechtsstaat entsteht. Damit würden wir in dieselbe Illusion reinlaufen wie in Afghanistan." Es gehe darum, bedrohte Staaten zu stabilisieren und Terrorbekämpfung zu unterstützen, fügte Wadephul hinzu. "Wir können deshalb nicht abziehen. Es muss aber auch klar sein, dass hier nicht der nächste 20-Jahre-Einsatz läuft." Mali sei jedenfalls "der gefährlichste Einsatz", so der CDU-Politiker. "Da kann man immer etwas passieren." Tatsächlich gibt es in dem zentralafrikanischen Land zwei Bundeswehr-Einsätze: zum einen den Einsatz der Europäischen Union namens EUTM, dessen deutsche Obergrenze erst zuletzt von 350 auf 600 Soldaten angehoben wurde, zum anderen die Mission der Vereinten Nationen MINUSMA, an der maximal 1.100 deutsche Soldaten teilnehmen dürfen. Beide Mandate wurden im Frühjahr vom Bundestag verlängert und laufen im Mai 2022 aus.

Foto: Mali (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: