Berlin - Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Johann David Wadephul (CDU) ruft die im Bundestag vertretenen Parteien zu einem Ende des Streits über den Rückkehr-Appell für die in 20 Jahren in Afghanistan eingesetzten Bundeswehr-Soldaten auf. "Ich fordere jetzt eine schnelle Einigung auf einen angemessenen Rahmen", sagte er der "Welt" (Freitagausgabe).

"Die fortgesetzte Debatte über die mangelhafte Begrüßung durch politische Verantwortungsträger darf nicht verstellen, dass die übergroße Mehrheit des politischen Spektrums unseren Soldatinnen und Soldaten zutiefst dankbar für ihren Dienst in Afghanistan war und ist." Da der Bundestag die Afghanistan-Einsätze der Bundeswehr 20 Mal mit Mandaten legitimiert habe, "sollte der Appell auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude stattfinden", sagte Wadephul. Er verwies auf den Vorschlag von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, der sich für einen Festakt im Bundestag ausgesprochen hatte. Zwar hält Wadephul das Plenum nicht für den geeigneten Ort, doch habe Dobrindt "zu Recht auf den Charakter der Parlamentsarmee hingewiesen". Nur dort werde man dem soldatischen Charakter dieses Dienstes wie seiner "parlamentarischen Verankerung" gleichermaßen gerecht. Wadephul geht damit auf Distanz zu den Planungen von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die für den 31. August einen Appell im Berliner Bendlerblock, dem Sitz des Wehrressorts, planen. Auch die FDP hatte eine Veranstaltung vor dem Reichstag gefordert, allerdings in Form eines Großen Zapfenstreichs. Nach der Ankunft der letzten Einheiten aus Afghanistan am 30. Juni war Kritik an der Bundesregierung laut geworden, weil kein Politiker die Heimkehrer in Empfang genommen hatte.

Kramp-Karrenbauer hatte diese Kritik zurückgewiesen.

Foto: Deutschlandfahne über dem Reichstagsgebäude (über dts Nachrichtenagentur)

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