Berlin - Ex-Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht hat Berichte dementiert, wonach ihre Anhänger aus Verärgerung über den Verlauf des kürzlichen Linken-Parteitages über die Gründung einer neuen Partei nachdenken. Wagenknecht sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", dass einer ihrer Mitarbeiter Parteigründungsspekulationen bereits klar zurückgewiesen habe.

Mit Blick auf ihre eigenen Erwartungen an die neuen Parteivorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow und Janine Wissler sagte sie: "Ich hoffe, dass die neue Parteiführung es besser machen wird als die alte. Das heißt, dass sie sich darum bemüht, die Partei wieder zusammenzuführen, statt nur das eigene Lager zu pflegen. Das wäre für einen erfolgreichen Wahlkampf sehr wichtig." Der "Spiegel" hatte zuvor getitelt: "Wagenknecht-Lager droht mit Gründung neuer Partei".

Dabei bezog sich das Magazin auf die auch in der Linken relativ unbekannten Parteimitglieder Harri Grünberg und Ralf Krämer, die bei der Wahl zum Parteivorstand durchgefallen waren. Nach Informationen des RND hatte es vor und in der Sitzung der Linksfraktion am Dienstag, an der Hennig-Wellsow und Wissler erstmals teilnahmen, Kritik von Abgeordneten gegeben, die zumindest früher dem Wagenknecht-Lager zugeordnet wurden - und zwar vorrangig an der realpolitisch orientierten Hennig-Wellsow. Der "Frust" sei teilweise "groß", hieß es. Moniert werde in erster Linie, dass die bisherige Landesvorsitzende in Thüringen die CDU attackiere, SPD und Grüne aber nicht in gleicher Weise angehe.

Sie hatte mehrfach ihren Willen zu einer rot-rot-grünen oder grün-rot-roten Regierung nach der Bundestagswahl im Herbst deutlich gemacht und gesagt, dass es darum gehen müsse, CDU und CSU aus der Bundesregierung zu verdrängen. Hennig-Wellsow und Wissler hatten zuletzt am Montag ihren Willen bekundet, Wagenknecht einbinden zu wollen. In welcher Weise dies genau geschehen soll, blieb jedoch bislang unklar.

Foto: Sahra Wagenknecht (über dts Nachrichtenagentur)

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