Düsseldorf - Der Großteil von Wahl-O-Mat-Nutzern wird in seiner politischen Meinung bestätigt. "Der typische Wahl-O-Mat-Nutzer ist politisch interessiert, will zur Wahl gehen", sagte der langjährige Wahl-O-Mat-Forscher Stefan Marschall von der Universität Düsseldorf dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
90 Prozent der Benutzer kämen am Ende bei ihrer Parteipräferenz raus, "sie werden in ihrer Meinung also bestätigt". Davon würden rund 30 Prozent bei der Partei, bei der sie sich auch vermutet haben, landen und 60 Prozent in der Nähe dieser Partei. Marschall forscht seit 2003 zur Wahlentscheidungshilfe, befragt Nutzer seither zu ihren Erfahrungen und berät die Bundeszentrale für Politische Bildung auch bei der Konzipierung. "Es gibt keine Hinweise dafür, dass es zu einer Änderung der Wahlentscheidung aufgrund der Wahl-O-Mat-Nutzung kommt." Marschall zufolge ist der typische Wahl-O-Mat-Nutzer jung. "Die junge Wählergruppe der 18- bis 29-Jährigen ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung stark vertreten. Sie machen mehr als 20 Prozent aus, obwohl sie nur rund 14 Prozent der Wahlberechtigten ausmachen", sagte er. Nur ein Bruchteil der Teilnehmer ist politisch uninteressiert: "Mehr als 10 Prozent der Nutzer sind politikfern."
Aber die Hälfte davon werde durch das Informationstool motiviert, ihre Stimme doch abzugeben, sagte er.
Foto: Wahl-o-mat (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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