Für einige Leute scheint es ja der Weltuntergang zu sein, wenn ein Kind mit einem Spielzeuggewehr spielt.
Sie glauben, dass das Kind gewalttätig wird durch den Umgang damit. Das sind die Leute, die auch Schokoladenzigaretten verbieten wollen, damit das Kind sich nicht ans Rauchen gewöhnt.
Ich persönlich finde Spielzeugwaffen völlig in Ordnung und ebenso, dass Kinder sich als Krieger, Soldaten, Cowboy oder Indianer verkleiden und deren Rollen einnehmen.
Lediglich wenn ein Kind mit so einer Waffe auf mich zielt (auch wenn es nur ein Ast ist, der als Gewehr fungiert) bekommt es von mir ein klare Ansage, egal ob es mit Mutter ist oder ohne.
Nicht, weil das "Gewehr" schlecht ist, sondern weil es respektlos ist, auf jemanden zu zielen, der nicht freiwillig zugesagt hat , mitzuspielen.
Sie verstehen es auch sofort, wenn ich sage, lass das.
Kinder dürfen heute überhaupt nicht mehr kämpfen.
Die Eltern sitzen schon mit im Sandkasten und schlichten jeden kleinen Streit uns Eimerchen.
Kloppen dürfen sie sich mal gar nicht. wenn es heute an der Schule eine Prügelei gibt, wird erstmal die Polizei gerufen, wenn einer der beiden einen Kratzer hat.
Ich selbst liebte es, mich zu kloppen, übrigens noch bis heute. Es macht mir einfach Spaß. Ich bin ein Kriegerinnentyp und als ich Karate machte, sagte mein Lehrer, er hätte noch nie eine Frau mit so viel Kampfgeist gesehen.
Und mein Schrei war so krass und laut, dass er mir erstmal einen Moment gibt, mit dem anderen zu tun, was ich will.
Ich liebe es, aggressiv und kompetitiv zu sein. Ich mag es sich zu vergleichen und die eigenen Kräfte zu messen.
All das ist heute "böse".
Aber der Krieger ist ein Archetyp.
In jedem Stamm gab es früher Männer, die Krieger waren. Und Jäger. Dieser Archetyp wird heute komplett in den Fußball und andere Sportarten gedrängt.
Das sind Menschen, deren Talent und Gabe der Kampf ist.
In allen Kulturen waren die Kämpfer edle Figuren, weil sie für die anderen kämpften und sich herschenkten. Und weil sie ihren eigenen Leuten Ehre schenkten.
All das hat man ausradiert.
Der Kampf findet Videospielen und Gewaltfilmen statt und die Kinder haben jede Menge Zugang zu so etwas.
Aber die Hormone, die uns kämpfen lassen werden bei verkopften Aktivitäten nicht abgebaut. sie bleiben im Körper, denn sie werden gebildet, um körperlich aktiv zu sein.
Kinder, die sich durch die Landschaft jagen und "totschließen", Leiche spielen und danach wieder lachend miteinander spielen, sehe ich nicht als Problem an.
Warum soll ein Kind nicht den Wunsch haben, Soldat zu werden und vorher schon mit Panzern spielen?
Es ist, wie immer, der Wunsch hier in Deutschland, alles "unschöne" in ein Versteck oder vom Erdball zu verbannen.
Keine Sterbenden, kein Blut, eine Krallen an toten Hühnern, damit wir verdrängen können, dass sie für uns sterben. Getötet werden.
Und Menschen im Krieg, die sterben nur in anderen Ländern.
Alles soll friedlich sein und anschreien darf man hier auch nie jemanden.
Dafür giften sich die Leute leise und intellektuell an.
Die Waffe ist Moral, Gesetz und Ausgrenzung.
Dann habe ich doch lieber eine Spielzeugknarre, die auf mich zielt. Das ist eine klare Aussage.
Dann sage ich, lass das, oder ich nehme sie dir weg.
Ziel woandershin.
Und gut ist.
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