Wie läßt sich das irrationale und persistierende Eifern gegen die Homöopathie erklären?

  • Die Argumente sind erschöpfend ausgetauscht und wechselseitig an den Kopf geworfen worden und fast jede pauschal-apodiktische Aussage der Skeptiker und  Wissenschaftler bzgl. der fehlenden Evidenz der Homöopathie jenseits des  Placebo-Effektes konnte von Seiten unvoreingenommener Wissenschaftler  und Homöopathen widerlegt werden.
  • Und nicht einmal das Eingeständnis des anerkannt besten Kenners der homöopathischen Studienlage, dass die Evidenz zur Homöopathie  „schlechtes Bier – aber nicht „kein „Bier““ – sei, kann also verhindern,  dass der Lügen-Hydra neue Köpfe wachsen.
  • Einzig für die Wirkung der verdünnten- bzw. potenzierten Substanzen  finden sich beim derzeitigen Wissenschaftsstand keine plausiblen Wirkmodelle, sie erscheint irrational und wird damit von den Skeptikern mit ihrem statischen, materiegebundenen Wissenschaftsbegriff als spiritueller Humbug abqualifiziert.

Unübersehbar ist also die trotzige Verweigerung der Skeptiker und Technokraten, die Fakten zur Studienlage der Homöopathie anzuerkennen, welche zwar eine "wenig belastbare Evidenz" aber auch eine "nicht allein durch Placebo erklärbare" Wirkung attestieren.

Wie läßt sich nach Widerlegung aller vorgeblich rationalen Argumente das missionarisch-inquisitorische Eifern gegen die  Homöopathie erklären?

Warum provoziert und polarisiert die Homöopathie so dermaßen?

Gerade der rational-materialistisch orientierte Technokrat, den paradoxerweise vermehrt irrationale Krankheitsängste umtreiben, braucht die vermeintliche Allmacht der Hochschulmedizin. Die Homöopathie, die er mit Irrationalem, Unwägbarkeit und Placebo-Wirkung, mit Voodoo,  Schamanismus und Esotherik  assoziiert, ist da viel zu unsicher!

Außerdem kann sie ihm wie ein unsteuerbarer Eingriff in die Privat-  und Geistessphäre erscheinen, wodurch weiterer Kontrollverlust drohen könnte!

Die irrationale Homöopathie steht dem absoluten Heilungsanspruch im Wege.

Dass es Erkrankungen gibt, bei denen die vorgeblich so allmächtige, sog. wissenschaftliche Medizin nichts auszurichten vermag, ist von den „Absolutisten“ nur schwer akzeptierbar.

Und so kommt es in der Folge

  • zur Projektion aller Unsicherheiten und irrationalen Ängste auf die irrationale Homöopathie und
  • zur Projektion aller unrealistischen Heilsversprechen und Enttäuschung über die uneingelösten Heilungsversprechen (v.a. der konventionellen Medizin) auf die Homöopathie

Die Homöopathie wird somit

  • zum Symbol der Gefährdung des begrenzten wissenschafts- (Medizin)-Weltbildes (womit dann auch der Schulterschluss zwischen den Skeptikern und den Eminenzen der sog. wissenschaftlichen Medizin verständlich wird) und
  • zum Symbol des Irrationalen schlechthin und aller externalisierten inneren Ängste

Ein symbolischer Kampf also, der in zwanghafter Weise nicht enden kann, solange die eigenen unbewußten Ängste andauern und im Außen als "homöopathische Hexen" erscheinen, die auf dem Scheiterhaufen der Inquisition verbrennen sollen.

Dr. Heinrich Hümmer