Berlin - Der deutsche Groß- und Außenhandel erwartet zum Jahresbeginn 2022 wegen der sich ausbreitenden Omikron-Welle eine länger anhaltende Schwächephase der deutschen Konjunktur. "Die Omikron-Variante erzwingt weltweit Kontaktbeschränkungen - und das wird die schon bekannten Lieferkettenprobleme wieder verschärfen", sagte Außenhandelspräsident Dirk Jandura der "Rheinischen Post" (Montagausgabe).

"Ich befürchte, dass wir uns für einige weitere Monate auf teils erhebliche Lieferprobleme einstellen müssen", sagte der Chef des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Etwa bei Halbleitern, Baustoffen wie Holz, Metallteilen oder Magnesium. "Wenn Omikron in der rasenden Geschwindigkeit um sich greift, wie die Gesundheitsexperten es voraussagen, kann das nicht ohne spürbare Folgen für die Konjunktur bleiben", so der BGA-Präsident. Auch bei den deutschen Exporten mache sich "das Drama mit den Vorprodukten" weiterhin negativ bemerkbar: "Die Auftragsbücher sind zwar weiterhin voll, aber wir können nicht liefern, weil wir die Vorprodukte nicht bekommen, etwa Halbleiter", sagte Jandura.

"Hinzu kommt, dass im Inland mit der Gastronomie, den Hotels und Messen, den Kulturschaffenden und dem Einzelhandel wieder die Branchen leiden, die ohnehin in der Pandemie schon stark gelitten haben", so der Verbandschef. Die Branche habe daher ihre Umsatzprognose für 2022 gesenkt. "2021 haben wir ein Umsatzplus von rund acht Prozent verzeichnet, wegen der Preisanstiege bleiben davon real drei Prozent übrig. Für 2022 sagen wir nur noch ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr voraus. Das reale Plus soll ebenfalls bei drei Prozent liegen, das wird aber von der Preisentwicklung abhängig sein - und davon, wie sehr sich Corona noch auf den Handel weltweit auswirkt", sagte er.

Foto: Container (über dts Nachrichtenagentur)

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