Berlin - Die Windkraftbranche fürchtet, dass der Anlagenausbau in Nord- und Ostsee hinter den EU-Plänen zurückbleiben könnte. Grund ist eine Verordnung, nach der in grenzüberschreitenden Stromleitungen 70 Prozent der Kapazität für unabhängige Händler freigehalten werden müssen, schreibt der "Spiegel".
Nach derzeitiger Gesetzeslage gilt die Regel auch für Windkraftbetreiber, die ihre Anlagen an die Stromnetze mehrerer Länder koppeln. Ihre Kabelstränge würden dann wie eine grenzüberschreitende Leitung behandelt, sodass die Firmen unter Umständen einen Großteil ihres selbst produzierten Stroms nicht absetzen könnten. Das führe zu "erheblicher Unsicherheit" bei den Investoren, so der Lobbyverband WindEurope in einem Schreiben an EU-Vize Frans Timmermans. Zahlreiche Vorhaben würden gestoppt, und die EU liefe Gefahr, "ihre Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu verfehlen". Deshalb müssten Hochseewindparks von der 70-Prozent-Regel ausgenommen werden.
Foto: Windrad (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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