Berlin - Unternehmen und Verbände drängen die Ministerpräsidenten, bei ihrer Konferenz am 3. März bundesweit einheitliche Kriterien für Öffnungen nach dem Lockdown zu schaffen. In einem Papier aus dem Bundeswirtschaftsministerium, über das die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten, heißt es: "Nur so kann die Entstehung eines Flickenteppichs unterschiedlicher Strategien und Vorgehensweisen verhindert werden. Anderenfalls wären erhebliche Reibungsverluste und Verunsicherungen zu befürchten."

Die Festlegung von branchenspezifischen Öffnungsschritten sei wenig zielführend. Praktisch alle Branchen verfügten über gut funktionierende Hygiene-Konzepte, heißt es in dem Papier. Deshalb müsse das Ziel, Mobilität und Sozialkontakte zu reduzieren, branchenübergreifend und nicht zu Lasten einzelner Branchen oder Betriebe erreicht werden.

"Dies schließt nicht aus, dass in Bereichen mit besonders hohem Infektionsrisiko Sonderregelungen weiterhin erforderlich sind." Ferner wird die Hoffnung auf zeitliche Perspektiven geäußert. Öffnungen müssten geplant und vorbereitet werden. Entscheidend sei außerdem, dass ausreichend Schnelltests vorhanden seien.

Die lange Dauer des Lockdown habe erhebliche Auswirkungen auf betroffene Unternehmen und führe teilweise zu einer drastischen Verschärfung ihrer wirtschaftlichen Lage - in vielen Fällen zu einer Bedrohung ihrer wirtschaftlichen Existenz und sogar zu der Gefahr eines längerfristigen Substanzverlustes der deutschen Volkswirtschaft, heißt es weiter. Arbeitsplatzverluste, Insolvenzen, weniger Ausbildungsplätze, rückläufige Zahl von Neugründungen, Attraktivitätsverlust vieler Innenstädte wären die Folge. Deshalb halten die an den Vorberatungen beteiligten Verbände eine klare und planbare Perspektive für die Öffnung der geschlossenen Unternehmen für notwendig.

Foto: Innenstadt von Koblenz (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: