Berlin - Der Wirtschaftsrat der CDU hat massive Kritik an möglichen weiteren Hilfsgeldern für den Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof geübt. "Das Unternehmen war bereits vor der Corona-Pandemie für jeden sichtbar in Schwierigkeiten geraten", sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, der "Welt".

"Es ist nicht einzusehen, weshalb der Staat jetzt mit Steuergeldern das Geschäftsmodell eines kriselnden Kaufhausriesen sichern sollte, während mittelständische Marktteilnehmer mit gesundem Geschäftsmodell genauso vom Lockdown betroffen waren, aber bei den Hilfen oftmals durchs Raster gefallen sind", so Steiger. Das Unternehmen mit mehr als 17.000 Arbeitsplätzen hatte bereits im Januar einen ersten Staatskredit über 460 Millionen Euro erhalten. Jetzt ist von einer Summe deutlich unter 200 Millionen Euro die Rede. Der Konzern, dessen rund 130 Warenhäuser meist in zentralen Innenstadtlagen angesiedelt sind, wollte sich zu dem Thema nicht äußern.

Galeria Karstadt Kaufhof habe es schlicht bereits vor der Pandemie versäumt, sich auf die neue Realität im Handel einzustellen, argumentiert der Wirtschaftrat. "Viele mittelständische Unternehmerfamilien haben ihr gesamtes Vermögen im Unternehmen und mussten in den schwierigen Monaten des Lockdowns die Rücklagen der letzten zehn Jahre verbrennen, um die Krise zu stemmen", sagte Steiger. Trotzdem hätten viele Unternehmerfamilien ihre Strategien auf Zukunft ausgerichtet, etwa indem sie in spezielle Online-Angebote investiert hätten. "Beim besagten Kaufhausriesen haben wir das nicht beobachten können - und jetzt soll der Staat es richten? Das ist nicht vermittelbar", erklärte der Generalsekretär.

Foto: Galeria Kaufhof (über dts Nachrichtenagentur)

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